Besitzgeschichte

Als Initiatoren der über Mayschoss auf einem steilen Berggrat gelegenen Saffenburg gilt das gleichnamige Grafengeschlecht, das urkundlich 1081 mit den Brüdern Adolf von Nörvenich und Adalbert von Saffenburg in Erscheinung tritt. Sehr wahrscheinlich handelt es sich um Söhne des Grafen Hermann von Nörvenich.

Dieser Dynastenfamlie oblag die Verwaltung des "Aregaus" (Ahrgaus). Nach dem Tod des Grafen Adalbert von Saffenburg ging die Burg an dessen Sohn Adolf über. Im Jahre 1184 erwarb der Kölner Erzbischof Philipp von Heinsberg im Zuge des von ihm betriebenen Kaufs zahlreicher Burgen auch eine Hälfte der Saffenburg. Im Jahre 1234 finden wir Wilhelm Burggraf von Arberg als Herr zu Saffenburg.

In der Folgezeit zeichnet sich die Geschichte der bedeutenden Anlage durch zahlreiche Besitzteilungen aus. Als Besitzer erscheinen z.T. Lehnsleute des Reiches und des Erzbistums Köln, die Grafen von Sayn, von Sponheim, von Kleve und die Grafen von Neuenahr. 1303 wurde die Burg dem Erzstift Köln verpfändet und 1329 ging die Anlage käuflich an Kurköln über. 1424 erlangten die Grafen ovn Virneburg die Besitzrechte über die Saffenburg, Nach deren Aussterben wurden die Grafen von Manderscheid-Schleiden von Kurköln mit der Saffenburg belehnt, denen 1593 die Grafen von der Marck-Schleiden folgten.

Während der Herrschaft der von der Marck-Schleiden wurde die Saffenburg 1632 von dem schwedischen General Baudissin eingenommen und 1633 durch kurkölnische und spanische Truppen zurück erobert. Im Jahre 1676 war die Saffenburg von französischen, 1689 von kurtrierischen Truppen besetzt. 1702 erfolgte erneut die Einnahme durch französische Soldaten, die sich im darauffolgenden Jahr 1703 nach einer Belagerung ergeben mussten.

Im Hinblick auf die schweren Kriegsleiden der Bevölkerung wurde die Burg 1704 durch Artilleristen der Jülicher Garnison geschleift und der große Turm gesprengt. Auf dem Erbwege gelangte die durch Steinraub weiter dezimierte Ruine nach dem Erlöschen der Grafen von der Marck-Schleiden im Jahre 1773 an den Herzog von Arenberg. Zu Beginn des 19. Jh. fiel die Saffenburg an Fürst Peter von Arenberg, dessen Nachkommen die Saffenburg bis heute gehört. Seit 1998 bemüht sich ein Förderverein um die Sanierung der Anlage. (J.F.)

Baugeschichte:

Über die Anfänge der sehr wahrscheinlich um die Mitte oder während der zweiten Hälfte des 11. Jh. gegründten Saffenburg lassen sich aufgrund fehlender archäologicher Untersuchungen keine Aussagen machen. In der urkundlichen Überlieferung finden sich nur vereinzelte Hinweise zur Burg.

 Insbesondere im 15. Jh. wurde die Burg - bedingt durch die Vielzahl der Besitzer - in ihrem Baubestand stark erweitert. Verschiedene Baulichekeiten werden 1417 anlässlich der Teilung der Burg unter Kraft und Wilhelm von Saffenburg genannt: Kraft erhielt z.B. das "neue Haus", von dem "großen Stall an bis an die Pforte", eine Hofstätte auf dem Hain sowie das Haus genannt zum "neuen Haus" unter der Burg. 1424 ist in einer Urkunde von der St. Pankratius-Kapelle und dem großen Saal mit dem darüber liegenden Kornspeicher die Rede.

 Für das Jahr 1684 berichten die Quellen, dass der große Turm neu gedeckt und eine steinere Brücke an der obersten Pforte gebaut worden waren. Im Jahre 1704 wurde die Anlage schließlich systematisch zerstört. Die verbliebenen Ruinen dienten in der Folgezeit der Bevölkerung als Steinbruch. Seit 1998 bemüht sich ein Förderverein um die Sanierung der Anlage. (J.F.)

Baubeschreibung:

Mit einer Längenausdehnung von etwa 260 m und einer Breite von 80 m zählt die Saffenburg zu den größten Burgen des Ahrtales. Die Gesamtanlage gliedert sich in eine Haupt-/Oberburg, eine ihr vorgelagerte Mittelburg und die Unterburg. Alle drei Burgteile werden durch tiefe Halsgräben voneinander geschieden. Die hintereinander erfolgte Staffelung der einzelnen Burgteile weist die Saffenburg als klassische Abschnittsburg aus.

Von der Unterburg haben sich nur geringe Mauerreste erhalten. An der Südostecke sind die Reste eines Torbaus erkennbar. Die zweiteilige Mittelburg besteht aus einem kleineren hochgelegenen Teil im Süden von annähernd rechteckigem Grundriss und einem schmalen Teil in Richtung Hauptburg. An der Südseite weist die Ringmauer Reste eines gerundeten Schalenturmes auf, der u. a. zur Sicherung des Torbaus am Halsgraben diente.

Den eigentlichen Kern der Anlage bildet die Oberburg (Hauptburg), die aus einem hohen ummauerten Felsblock von ca. 33 x 37 m Länge besteht. Über die Bebauung der Hauptburg liegen - ebenso wie zu den beiden Vorburgen - keine gesicherten Erkenntnisse vor. An der Südwestecke der Oberburg befindet sich der Stumpf eines dreiviertelrunden Flankenturmes. Auch die Nordostecke weist an beiden Flanken je einen halbrunden Turm auf. Auf dem Plateau der Hauptburg sind lediglich einige wenige Spuren von Gebäuden erkennbar.

Der Ringmauer der Hauptburg ist eine Zwingeranlage vorgelegt, die an der Nordostecke ein halbovales Plateau einschließt. Unklar ist die Zuordnung der in den Schriftquellen erwähnten Gebäude. So ist z.B. die Lokalisierung der dem hl. Pankratius geweihten Burgkapelle nicht möglich. Die älteste bislang bekannte Ansicht der Saffenburg aus dem Jahr 1633 bietet nur eine schematische Darstellung der Gebäude.

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